Apfel und Karotte, die Mimosen aus dem Garten als leckere Suppe

Für mich ist der Herbst die wundervollste Jahreszeit überhaupt. Die Tage werden kürzer, das Licht wird weicher und die Erträge des Gartens müssen langsam aber sicher in das geschützte Haus geholt werden, um verarbeitet zu werden.

Die Lena von Lenas food for friends hat deshalb mit ReweBio zu einem herbstlichen Ernteevent gerufen, dem ich mit diesem Beitrag gerne folgen möchte.

Dieses Jahr kamen beim Schütteln der Bäume und beim Rütteln der Äste wundervolle dicke Äpfel vom Baum, die nicht wie jedes Jahr zu einer langweiligen Apfeltarte oder einem schnöden Kuchen verarbeitet werden wollten. Nein – sie schrien mir schon beim Herabfallen zu, dass sie wenigstens dieses Jahr mal etwas ganz Besonderes sein wollten.

Die drei lautesten Äpfel packte ich in meinen alten geflochtenen Korb, zu den drei aufmüpfigen Möhrchen, die sich wie Alraunen schreiend aus der Erde hatten ziehen lassen. Möhrchen halt. Typisch.

Als die runden rotwangingen Äpfel allerdings hinzukamen, waren die Möhrchen plötzlich still und schmiegten sich an den alten Korb. Solche Mimosen!

Nachdem sich ebenfalls eine Zwiebel und eine Knoblauchzwiebel hinzugesellten, gings auf dem schnellsten Weg ins kuschelige Haus. Die Mimosen im Körbchen kreischten, dass es ja auch furchbar kalt sei, so außerhalb der Erde und frisch vom Baum gepflückt. Aber auch mir fröstelte es ein wenig.

Was liegt da näher, als die sorgfältig geernteten Zutaten zu einer wärmenden Suppe zu verarbeiten?!

In meinem Korb befanden sich

– 3 Mörchen

– 2 Äpfel

– 1 Zwiebel

– 1 Knoblauchzehe

– 1 TL getrockneter Knoblauch

– 300 ML Apfelsaft, am besten naturtrüb

– 2 TL gemahlener Kümmel

– 200 ML Gemüsebrühe

– 200 Gramm Crème Fraiche

– 1 TL Honig

– Salz und Pfeffer

Die 3 fröstelnden Mörchen schälte ich schnell aus ihrem Kleidchen und verpasste ihnen eine ausgiebige Wäsche. Die Zwiebel wurde einer ähnlichen Prozedur unterzogen. Die Äpfel wurden nur gewaschen und entkernt, durften ihre purpurnen Mäntelchen also anbehalten. Die Knoblauchzehe verlor ebenfalls ihr weißes Kleidchen. Das nun entkleidete Gemüse und Obst wurde daraufhin in grobe Stücke zerschnitten. Ich kann euch sagen, das gefällt ihnen meist nicht. Aber da müssen sie durch, denn danach wartet ja immerhin das warme Wellnessbad.

Karottenapfelsuppe1

Da ich meine Zutaten so lieb habe, bekamen sie zunächst, im bereits auf der Herdplatte stehenden Topf, eine trockene Sauna, die durchaus das ein oder andere Röstaroma bildet. Aber wichtig ist, dass die kleinen Stückchen noch mal ordentlich schwitzen. Sie wollten es ja warm! Das Gemeckere über zu viel Hitze von unten hört aber auch recht schnell auf, wenn man den Apfelsaft und die Gemüsebrühe über die quäkenden Teilchen gibt. Mit dem getrockneten Thymian und dem gemahlenen Kümmel wandern gleichzeitig auch zwei weitere Leidensgenossen in das Wellnessbad, was dem Ganzen einen noch wunderbareren Duft gibt.

Sobald sich die Karotten weich an der Oberfläche tümmeln und die Äpfel ihre roten Mäntel ablegen, kann das Massaker mit dem Pürierstab beginnen. Zuvor werden allerdings noch die Crème Fraiche und der Honig hinzugefügt.

Karottenapfelsuppe

Sobald die Zutaten ordentlich durchpüriert sind, kann mit Salz und Pfeffer abgeschmeckt und serviert werden.

Dazu gab es bei mir schwedisches Knäckebrot, das mir meine Eltern aus der Zweitheimat mitgebracht haben. Danke dafür ♥

Ordentlich gewärmt und suppeschlürfend sitze ich nun vor dem PC und schreibe diese Zeilen in Erinnerung an die Mimosen aus dem Zutatenkorb. Danke für die Wärme und den Genuss!

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